Berufsunfähigkeitsversicherung ohne Gesundheitsfragen und ohne Gesundheitsprüfung

Eine Berufsunfähigkeitsversicherung ohne Gesundheitsprüfung gibt es in der Regel nicht. Die meisten Versicherer verlangen Angaben zum Gesundheitszustand, um das Risiko abschätzen zu können. So glauben viele Antragsteller, sie könnten mit einer Vorerkrankung keine BU-Versicherung abschliessen.

Es gibt jedoch die Möglichkeiten, eine BU trotz Vorerkrankung abzuschließen. Eine anonyme Risikovoranfrage erhöht die Chance auf den Abschluss einer Police bei einer der vielen Versicherungsgesellschaften, ohne dass eine Ablehnung den späteren Abschluss bei anderen Anbietern gefährdet. Denn nicht-anonyme Ablehnungen werden im HIS – Hinweis- und Informationssystem zentral gespeichert.

Hat die BU-Versicherung Ihren Antrag abgelehnt, gibt es Alternativen zur BU-Versicherung. Zum Beispiel eine Erwerbsunfähigkeitsversicherung, die bereits zahlt, wenn man den aktuellen Beruf nicht mehr ausüben kann. Oder eine private Unfallversicherung.

Wir zeigen Ihnen, welche Fehler Sie unbedingt vermeiden sollten und geben Ihnen hilfreiche Tipps, damit Sie mit vereinfachten Gesundheitsfragen und verkürztem Zeitraum der Gesundheitsprüfung eine Absicherung für den Ernstfall erhalten.

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Was ist eine BU ohne Gesundheitsfragen?

Eine BU oder auch private BUV ist eine sinnvolle Versicherung, die im Falle einer Berufsunfähigkeit durch Krankheit oder Unfall als Absicherung des Einkommens funktioniert. Sie bietet eine monatliche Berufsunfähigkeitsrente, um Ihre Lebenshaltungskosten zu decken.

Allerdings möchte der Versicherer sein Zahlungsrisiko abschätzen und prüft vor Annahme eines jeden Antrags, wie hoch das Risiko der Berufsunfähigkeit bei den Antragstellern ist. Dazu werden sowohl der aktuell ausgeübte Beruf, mögliche gefährliche Hobby und eben Fragen zur aktuellen Gesundheit bzw. zu Vorerkrankungen aus den letzten 5 oder 10 Jahren gestellt.

Einige Anbieter verlangen in ihrem Tarif (oft im Rahmen einer Aktion) eine vereinfachte Gesundheitsprüfung und verkürzte Gesundheitsfragen zu dem vergangenen 2 statt 5 oder 10 Jahren. So können sich Versicherte trotz Vorerkrankungen mit einer privaten BU-Rente versichern.

10 Beispiele für Gesundheitsfragen in der BU Versicherung

Welche BU Gesundheitsfragen gibt es bei den Berufsunfähigkeitsversicherungen?

Hier eine Übersicht über 10 typische Gesundheitsfragen im Abfragezeitraum 5 bis 10 Jahre lang, die Versicherer im Rahmen der Gesundheitsprüfung für eine Berufsunfähigkeitsversicherung stellen:

1. Bestehen bei Ihnen aktuell Beschwerden oder Erkrankungen?
2. Nehmen Sie derzeit Medikamente ein oder wurden Ihnen welche verordnet?
3. Waren Sie in den letzten 5 Jahren wegen Krankheiten oder Beschwerden in ärztlicher Behandlung?
4. Mussten Sie sich in den letzten 5 Jahren ( alternativ letzten 10 Jahren) stationär behandeln oder operieren lassen?
5. Planen Sie in absehbarer Zeit eine stationäre Behandlung oder Operation?
6. Fehlen Ihnen Organe oder Gliedmaßen bzw. sind diese eingeschränkt funktionsfähig?
7. Leiden oder litten Sie an psychischen oder psychiatrischen Erkrankungen?
8. Leiden oder litten Sie an Erkrankungen des Bewegungsapparates oder der Wirbelsäule?
9. Leiden oder litten Sie an Herz-Kreislauf-Erkrankungen?
10. Leiden oder litten Sie an Stoffwechselerkrankungen wie z.B. Diabetes?

Die Fragen können je nach Versicherer variieren, decken aber in der Regel die wichtigsten Gesundheitsaspekte ab, die für die Risikobewertung relevant sind.

Warum gibt es Gesundheitsfragen in der BU?

Versicherer stellen Gesundheitsfragen bei der BUV, um das individuelle Risiko des Antragstellers einschätzen zu können.

Anhand der Angaben zum Gesundheitszustand berechnen sie die Wahrscheinlichkeit, mit der die versicherte Person berufsunfähig werden könnte. So können sie die Prämienhöhe festlegen und entscheiden, ob und unter welchen Bedingungen sie den Interessenten versichern.

Die Gesundheitsfragen dienen also dazu, dass der Versicherer das finanzielle Risiko der BU-Zahlungen im Leistungsfall kalkulieren kann. Je höher das gesundheitliche Risiko, desto höher die Kosten und monatlichen Beiträge oder desto eher eine Ablehnung des Antrags.

Welche Krankheiten können den Abschluss verhindern?

Hier eine Übersicht über Vorerkrankungen, die häufig den Abschluss einer Berufsunfähigkeitsversicherung erschweren oder verhindern können:

• Psychische Erkrankungen (z.B. Depressionen, Burnout, Angststörungen)
• Erkrankungen des Bewegungsapparats (z.B. Rückenleiden, Bandscheibenvorfall, Arthrose)
• Herz-Kreislauf-Erkrankungen (z.B. Herzinfarkt, Schlaganfall, Bluthochdruck)
• Stoffwechselerkrankungen (z.B. Diabetes mellitus)
• Neurologische Erkrankungen (z.B. Multiple Sklerose, Epilepsie)
• Krebserkrankungen
• Infektionskrankheiten (z.B. Hepatitis C, HIV)
• Suchterkrankungen
• Organerkrankungen (z.B. Nierenerkrankungen, Leberzirrhose)

Je nach Schweregrad und Verlauf der Erkrankung kann ein Ausschluss bestimmter Ursachen der Berufsunfähigkeit, eine längere Wartezeit oder ein Risikozuschlag vereinbart werden.

Bei schweren Verläufen ist ein Abschluss einer Berufsunfähigkeitsversicherung oft nicht mehr möglich. Eine individuelle Prüfung durch den Versicherer ist in jedem Fall erforderlich.

Berufsunfähigkeitsversicherung ohne Gesundheitsfragen

Ist eine Berufsunfähigkeitsversicherung ohne Gesundheitsfragen möglich und welche Vorteile und Nachteile bringt dies mit sich?

Ist das möglich?

Eine Berufsunfähigkeitsversicherung ohne Gesundheitsprüfung anzubieten, klingt im ersten Moment verlockend, wirft jedoch auch Fragen nach der Machbarkeit auf. Tatsächlich gibt es Versicherer wie die Allianz, die einen deutlich vereinfachten Antragsprozess mit nur wenigen Gesundheitsfragen anbieten.

Das schafft für viele Menschen, die sich um den Versicherungsschutz sorgen, eine erleichterte Zugangsmöglichkeit. Allerdings darf man nicht vergessen, dass eine volle Berufsunfähigkeitsversicherung ohne Gesundheitsfragen zu höheren Kosten für alle Versicherungsnehmer führen könnte.

Dennoch bleibt festzuhalten: In gewisser Weise ist eine Berufsunfähigkeitsversicherung ohne umfangreiche Gesundheitsfragen durchaus möglich und bereits Realität.

Vorteile und Nachteile der BU ohne Gesundheitsfragen für die Gesamtheit

Die BU ohne Gesundheitsfragen hätte sowohl Vorteile als auch Nachteile für alle Versicherungsnehmer als Gesamtes. Hier ist eine Darstellung der wichtigsten Aspekte:

Vereinfachte Gesundheitsprüfungen und Sonderaktionen

BU-Versicherer bieten vereinfachte Gesundheitsprüfungen an, um den Abschluss einer BUV zu erleichtern. Antragsteller müssen nur einige gesundheitsbezogene Fragen beantworten, anstatt umfangreiche medizinische Untersuchungen durchführen zu lassen.

Dadurch wird der Prozess vereinfacht und es wird weniger Zeit und Aufwand benötigt, um eine BU-Versicherung abzuschließen. Zudem bietet die Allianz regelmäßig Sonderaktionen an, bei denen besondere Konditionen für den Versicherungsabschluss angeboten werden.

Diese Aktionen ermöglichen es Menschen mit bestimmten Vorerkrankungen, leichter einen umfassenden Versicherungsschutz zu erhalten.

BU Gesundheitsfragen wahrheitsgemäß beantworten

Beim Beantworten der Gesundheitsfragen gilt es einige Dinge zu beachten.

Hier unsere Tipps und Empfehlungen aus Erfahrungen:

• Ehrlichkeit ist entscheidend: Geben Sie alle Vorerkrankungen und aktuell bestehenden Beschwerden wahrheitsgemäß an.
• Überlegen Sie genau: Nehmen Sie sich ausreichend Zeit, um Ihre Krankengeschichte genau zu überprüfen und alle wichtigen Informationen zu notieren.
• Fakten statt Vermutungen: Vermeiden Sie Spekulationen oder Annahmen. Geben Sie nur gesicherte Fakten und Diagnosen an.
• Dokumentation nutzen: Halten Sie sichere Aufzeichnungen über frühere Arztbesuche, Behandlungen und Medikamente bereit, um genaue Angaben machen zu können.
• Prüfen Sie die Fragestellung genau: Lesen Sie jede Frage sorgfältig und stellen Sie sicher, dass Sie diese vollständig verstehen, bevor Sie antworten.
• Gut vorbereitet sein: Informieren Sie sich im Vorfeld über die relevanten medizinischen Begriffe und Definitionen, um präzise Antworten geben zu können.
• Rückfragen erlaubt: Bei Unklarheiten können Sie beim Versicherer nachfragen, um Missverständnisse zu vermeiden.
• Verjährung falscher Angaben: Sie haben falsche Angaben zu Ihrem Gesundheitszustand gemacht oder eine Vorerkrankung nicht angegeben? Nach 10 Jahren tritt die Verjährungsfrist ein und Sie sind fein raus. Werden Sie vorher berufsunfähig und und es fliegt auf, verlieren Sie Ihren Versicherungsschutz.

Möglichkeiten einer BU trotz Vorerkrankungen

Es gibt Möglichkeiten, eine Berufsunfähigkeitsversicherung trotz Vorerkrankungen abzuschließen.

Anonyme Risikovoranfrage

Die Württembergische Versicherung bietet eine Lösung für Personen an, die Bedenken hinsichtlich ihrer Vorerkrankungen haben. Mit einer anonymen Risikovoranfrage können potenzielle Versicherungsnehmer Informationen zu ihren Gesundheitszuständen und Vorerkrankungen einholen, ohne dabei ihren Namen preisgeben zu müssen.

Dies ermöglicht es den Personen, herauszufinden, ob ihre Vorerkrankungen einen Einfluss auf den Abschluss einer Berufsunfähigkeitsversicherung haben könnten. Die Anonymität der Anfrage gewährleistet die Privatsphäre der Versicherungsnehmer und gibt ihnen die Möglichkeit, unbesorgt nach Versicherungsschutz zu suchen.

Berufsunfähigkeitsversicherung mit vereinfachten Gesundheitsfragen im Rahmen einer Aktion

Die Berufsunfähigkeitsversicherung mit vereinfachten Gesundheitsfragen ist eine Option, die von der Allianz angeboten wird. Bei diesem Versicherungsmodell sind umfangreiche medizinische Untersuchungen oder Bedenken wegen Vorerkrankungen nicht erforderlich.

Stattdessen müssen Bewerber lediglich einige gesundheitsbezogene Fragen beantworten. Diese vereinfachte Prüfung ermöglicht einen schnelleren Abschluss der Versicherung und kann für Personen mit Vorerkrankungen eine gute Option sein.

Alternativen zur Berufsunfähigkeitsversicherung

Erwerbsunfähigkeitsversicherung und private Unfallversicherung bieten ähnlichen Schutz wie die Berufsunfähigkeitsversicherung, jedoch haben sie jeweils ihre eigenen Vor- und Nachteile.

Erwerbsunfähigkeitsversicherung (EU)

Die Erwerbsunfähigkeitsversicherung ist eine Alternative zur Berufsunfähigkeitsversicherung, die Personen absichert, die aufgrund von gesundheitlichen Einschränkungen nicht mehr in der Lage sind, ihren bisherigen Beruf auszuüben.

Diese Versicherung zahlt eine monatliche Rente aus, um den Lebensstandard aufrechtzuerhalten und das Einkommen abzusichern. Sie kann auch psychische Erkrankungen wie Depressionen oder Burnout abdecken.

Personen mit Vorerkrankungen können von einer Erwerbsunfähigkeitsversicherung ohne Gesundheitsfragen profitieren.

Private Unfallversicherung (UV)

Eine private Unfallversicherung kann eine gute Alternative zur Berufsunfähigkeitsversicherung sein, insbesondere für diejenigen, die Probleme bei der Gesundheitsprüfung haben. Anders als bei der Berufsunfähigkeitsversicherung wird hier keine umfangreiche medizinische Untersuchung durchgeführt.

Stattdessen bietet die private Unfallversicherung finanziellen Schutz im Falle eines Unfalls oder einer Invalidität aufgrund eines Unfalls. Diese Art von Versicherung kann unabhängig von Vorerkrankungen abgeschlossen werden und sichert Ihnen eine finanzielle Unterstützung zu, falls Sie aufgrund eines Unfalls nicht mehr arbeiten können.

Es ist wichtig zu beachten, dass eine private Unfallversicherung jedoch nur für Unfälle gilt und nicht für andere Krankheiten oder medizinische Bedingungen.

Fazit und Empfehlungen

Die Berufsunfähigkeitsversicherung ohne Gesundheitsfragen bietet eine attraktive Option für diejenigen, die keine umfangreichen Untersuchungen oder Bedenken hinsichtlich ihrer Vorerkrankungen haben möchten.

Mit einem vereinfachten Verfahren können Antragsteller schnell und einfach eine Berufsunfähigkeitsversicherung abschließen. Es ist jedoch wichtig, ehrliche Angaben zu machen und alle Vorerkrankungen zu offenbaren, um einen umfassenden Versicherungsschutz zu gewährleisten.